Der Wasserstoffatemtest ist eine wenig belastende Untersuchungsmethode zur Nachweis von Resorptionsstörungen des Dünndarms für verschiedene Zucker (z. B. Milchzucker und Fruchtzucker) oder Zuckeraustauschstoffe (z. B. Sorbit). Der Test wird eingesetzt zur Klärung von Beschwerden wie anhaltendem Durchfall, vermehrten Blähungen, wiederkehrenden Bauchschmerzen. Störungen, die mit dem Wasserstoffatemtest diagnostiziert werden können, sind beispielsweise die Laktose-, die Fruktose- und die Sorbitintoleranz oder die bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarmes.
Der Test beruht auf der Messung der Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft. Wasserstoff entsteht durch die bakterielle Zersetzung von Kohlenhydraten im Dickdarm. Dieser Wasserstoff wird teilweise in das Blut aufgenommen und über die Lungen ausgeatmet. Die Höhe der Wasserstoffkonzentration in der Ausatemluft ist abhängig von der Menge Kohlenhydrate, die in den Dickdarm gelangen. Sie erhalten den zu überprüfenden Zucker als Getränk. Wird der Zucker nicht wie üblich im Dünndarm nahezu vollständig resorbiert, gelangt er in den Dickdarm, wo es durch die hier ansässigen Bakterien zur Wasserstoffbildung kommt, die in der Atemluft nachweisbar wird. Für jeden Testzucker ist ein neuer Testdurchgang erforderlich.
Zur Vorbereitung des Tests sind einige Regeln zu befolgen. Sie müssen 12 Stunden vor dem Test nüchtern bleiben (Essen und Trinken). Am Vortag der Untersuchung sind kohlenhydratreiche, blähende Speisen zu meiden. Gleichfalls darf 12 Stunden vor dem Test nicht geraucht werden. Am Morgen des Tests dürfen die Zähne nicht geputzt werden. Eine antibiotische Therapie oder abführende Maßnahmen etwa im Rahmen einer Darm-spiegelung müssen 4 Wochen zurückliegen.