Helicobacter pylori ist ein für die meisten Träger harmloses Bakterium, das den Magen besiedeln kann. Andererseits wird der Erreger für eine Reihe von Magenerkrankungen verantwortlich gemacht. Die Übertragung erfolgt überwiegend durch Ausscheiden mit dem Stuhlgang und Wiederaufnahme mit Essen und Trinken in jungen Jahren. Therapeutisch kommt die Eradikationstherapie zum Einsatz.
Erkrankungen
Infektionen mit Helicobacter pylori werden für eine Vielzahl von Magenerkrankungen verantwortlich gemacht. Hierzu zählen die Typ B‑Gastritis, etwa 75% der Magen- und praktisch alle Zwölffingerdarmgeschwüre. Die chronische Entzündung der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori gilt als Risikofaktor für das Magenkarzinom und das MALT-Lymphom.
Übertragung
Die Übertragung erfolgt überwiegend in jungen Jahren auf fäkal-oralem Weg, also durch Ausscheiden des Bakteriums über den Stuhl und Wiederaufnahme mit Essen und Trinken. Vermutlich kann der Erreger auch von Mund zu Mund übertragen werden.
Diagnostik
Der Direktnachweis von Helicobacter pylori erfolgt durch die Entnahme von Gewebsproben im Rahmen einer Magenspiegelung und anschließende Mikroskopie. Alternativ können die Proben als Schnelltestes auf das Vorhandensein eines für den Helicobacter pylori typischen Enzyms (Urease) untersucht werden.
Durch den C13-Atemtest und durch einen Stuhltest kann der Nachweis von Helicobacter pylori ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit geführt werden.
Behandlung
Zur Elimination wird eine sogenannte Eradikationstherapie durchgeführt. Die Indikationen zur Behandlung sind in Richtlinien festgelegt. Die Therapie besteht in der kombinierten Gabe eines säureblockierenden Medikamentes mit zwei verschiedenen Antibiotika über eine Woche.