Reizdarmsyndrom (Colon irritabile)

Als Reiz­darm­syn­drom wer­den eine Rei­he von den Darm betr­e­f­fend­en Beschw­er­den zusam­menge­fasst, denen keine organ­is­che Ursache zuge­ord­net wer­den kann. Es ist weit ver­bre­it­et, Frauen sind häu­figer betrof­fen als Män­ner. Die Diag­nose set­zt voraus, dass bei typ­is­ch­er Symp­to­matik organ­is­che Ursachen der Beschw­er­den aus­geschlossen wur­den. Eine ursäch­liche Ther­a­pie ist nicht möglich. Die Ther­a­pie richtet sich nach der führen­den Symptomatik.

Symptome

Häu­fig kramp­far­tige Unter­bauch­schmerzen meist in Zusam­men­hang mit dem Stuhl­gang, wech­sel­ndes Stuh­lver­hal­ten bezüglich Fre­quenz und Kon­sis­tenz, das Gefühl der unvoll­ständi­gen Entleerung, inten­siv­er Stuhldrang oder ein häu­figer Bläh­bauch sind typ­is­che Symp­tome des Reiz­darm­syn­droms. Die Beschw­er­den kön­nen in ihrer Inten­sität stark vari­ieren und die Leben­squal­ität des betrof­fe­nen erhe­blich beeinträchtigen.

Ursachen

Aus­gangspunkt der Diag­nos­tik ist das Patien­tenge­spräch mit Schilderung der Beschw­er­den. Zur Sicherung der Diag­nose müssen organ­is­che Ursachen, die ver­gle­ich­bare Beschw­er­den verur­sachen kön­nen, aus­geschlossen wer­den. Hierzu bedarf es neben Laborun­ter­suchun­gen häu­fig ein­er Ultra­schal­lun­ter­suchung des Bauchraumes (Leber‑, Gallen‑, Bauch­spe­ichel­drüsen­erkrankun­gen), ein­er Magen- (Auss­chluss von Geschwüren oder Karzi­nom sowie ein­er Zöli­akie) und ein­er Darm­spiegelung (Auss­chluss ein­er chro­nisch-entzündlichen Darmerkrankung oder eines Karzi­noms). Nahrungsmit­telun­verträglichkeit­en kön­nen im H2-Atemtest aus­geschlossen werden.

Behandlung

Eine ursäch­liche Behand­lung ist nicht möglich. Die ther­a­peutis­chen Maß­nah­men richt­en sich nach der Art und Inten­sität der führen­den Beschw­er­den. So kom­men stuhlreg­ulierende oder krampflösende Wirk­stoffe vielfach auch pflan­zlich­er Art zum Ein­satz. Liegt eine psy­chis­che Begleit­erkrankung vor, kom­men ver­schiedene psy­chother­a­peutis­che Behand­lungs­form in Betra­cht. Auch der niedrig dosierte Ein­satz von Anti­de­pres­si­va kann hil­fre­ich sein. Sie dämpfen die Schmerzwahrnehmung und reg­ulieren die Darmmotilität.

Prognose

Das Reiz­darm­syn­drom führt nicht zur Aus­bil­dung organ­is­ch­er Erkrankun­gen und geht nicht mit ein­er eingeschränk­ten Lebenser­wartung ein­her. Den­noch kann die Leben­squal­ität der Betrof­fe­nen im Einzelfall mas­siv beein­trächtigt sein.