Fakten zur Refluxkrankheit

Bis zu 25 % der Bevölkerung sind von häu­figem Sod­bren­nen und saurem Auf­s­toßen, den typ­is­chen Beschw­er­den ein­er Refluxkrankheit, betrof­fen. Aber auch Druck­ge­fühl hin­ter dem Brust­bein, Reiz­zustände im Rachen­raum, Stim­mverän­derun­gen, anhal­tender Hus­ten­reiz oder salzig-saur­er Geschmack kön­nen Symp­tom ein­er Refluxkrankheit sein. Je nach Aus­prä­gung könne die Beschw­er­den zu leichteren Störun­gen des Wohlbefind­ens bis zu gravieren­den Ein­schränkun­gen der Leben­squal­ität und der Arbeits­fähigkeit führen.

Ursache ist der beständi­ge Rück­fluss von Magen­säure in die Speis­eröhre, der dort zu Geweb­ss­chä­den und krankhaften Verän­derun­gen führt. Ursache ist meist eine Schwäche des Ver­schlussmech­a­nis­mus der unteren Speis­eröhre. Diese tritt häu­fig in Kom­bi­na­tion mit einem soge­nan­nten Zwer­ch­fell­bruch auf.

Sel­tener tritt eine Refluxkrankheit infolge ein­er anderen Krankheit auf (sekundäre Refluxkrankheit). Hierzu zählen Magen­erkrankun­gen, Stof­fwech­sel­störun­gen wie Dia­betes mel­li­tus, bes­timmte Kreb­s­for­men oder die Neben­wirkung von Medikamenten.

Darum ist die Magenspiegelung so wichtig

Bei länger anhal­tenden Beschw­er­den (2 bis 3 Wochen) sollte in jedem Fall eine Magen­spiegelung durchge­führt wer­den. Hier­bei kann das Aus­maß der vor­liegen­den Geweb­ss­chädi­gung über­prüft wer­den. Wichtig ist aber auch, durch die Unter­suchung sel­tene andere Ursachen der Beschw­er­den, schlimm­sten­falls eine Kreb­serkrankung, auszuschließen.

Bei ca 10% der langfristig Betrof­fe­nen kommt es zu ein­er Umwand­lung der Schleimhaut der unteren Speis­eröhre in Magen­schleimhaut (Bar­rett-Ösoph­a­gus). Jed­er Bar­rett-Ösoph­a­gus gilt als Krebs-vorstufe (Präkanze­rose) und bedarf der regelmäßi­gen endoskopis­chen Kon­trolle alle 1 bis 3 Jahre.

Das ist zu tun

Zur Akut­ther­a­pie ste­hen ver­schiedene säure­hem­mende Medika­mente zur Ver­fü­gung, die in aller Regel zu einem Abklin­gen der Beschw­er­den inner­halb von 3 Tagen führen. Das Abheilen von Geweb­ss­chä­den gelingt meist inner­halb von 4 Wochen.

Natür­lich wird durch die medika­men­töse Drosselung der Magen­säure­pro­duk­tion die Krankheit­sur­sache (Schwäche des Ver­schlussmech­a­nis­mus) nicht beseit­igt. Um ein erneutes Auf­flack­ern der Beschw­er­den zu ver­mei­den, kann es daher wichtig sein, bes­timmte Ernährungs­ge­wohn­heit­en und Ver­hal­tensweisen zu ändern.

Schnelles Schlin­gen großer Por­tio­nen und spätes Essen kurz vor dem zu Bett gehen fördert Sod­bren­nen. Häu­figere kleine Por­tio­nen in Ruhe gegessen wirkt sich meist gün­stig aus. Die let­zte Mahlzeit sollte nach Möglichkeit 4 Stun­den vor dem Schlafenge­hen ein­genom­men werden.

Übergewicht erhöht den Druck im Bauchraum und fördert dadurch das Auf­steigen der Magen­säure. Abnehmen hil­ft bei Sodbrennen.

Nikotin fördert die Magen­säure­bil­dung. Nich­trauchen lin­dert Refluxsymptome.

Fet­tre­iche Ernährung, Süßigkeit­en, Kaf­fee, hoch­prozentiger Alko­hol oder säure­haltige Getränke wie Weißwein oder Obst­säfte haben Ein­fluss auf die Beschw­er­den und soll­ten nur in kleinen Men­gen genom­men werden.

Tritt Sod­bren­nen vor allem während der Nacht auf, ist eine Verän­derung der Schlaf­po­si­tion mit leicht ange­hoben­em Oberkör­p­er meist hil­fre­ich. So wird der Rück­fluss von Magen­säure in Speis­eröhre erschwert.

Trotz aller Maß­nah­men ist bei eini­gen Patien­ten eine medika­men­töse Langzeit­ther­a­pie oder alter­na­tiv dazu eine oper­a­tive Abdich­tung notwendig.